Allergietest bei Hunden Sinnvoll oder unnötig?
Wozu dient ein Allergietest?
Wie der Name schon sagt, dient er zur Diagnose einer Allergie auf bestimmte Eiweißquellen. In der Praxis meist lediglich auf Basis einer Blutuntersuchung.
Diese Tests sind zum Nachweis einer Futtermittelallergie jedoch nur bedingt geeignet.
Wieso? Sie liefern viele falsch positive Resultate.
Wieso falsch positive Resultate?
Der Nachweis von Antikörpern im Serum ist nicht ausschließlich Indiz für eine Allergiereaktion. Die Messung von Immunglobulin G (IgG), die sogenannten Antikörper im Blut entsteht auch im Rahmen einer ganz normalen Immunantwort auf Nahrungseiweiße. Das heißt sobald sich der Körper mit einem Protein befasst, entwickelt er automatisch auch Immunglobulin. Nachweislich ich damit lediglich wie sehr sich der Körper mit dem Protein befasst hat.
Die Studie von Jackson et a. (2003)
Im Rahmen einer Studie, fand man unwahrscheinlich viele falsch positive Ergebnisse bei absolut symptomfreien Hunden. Somit waren deren Allergietests nicht aussagekräftig. Denn bei der Labor-Diagnostik als auch in Praxen gilt, nicht allein was auf dem Papier steht zählt, sondern ein jedes Tier muss ganzheitlich betrachtet werden.
Ist ein Test nun sinnvoll oder nicht?
Die Bestimmung von allergenspezifischem Immunglobulin E (IgE) im Serum via ELISA oder RAST, liefern einen gewissen „negativen Vorhersagewert“ d. h. es wird zumindest ersichtlich auf welche Futtermittel das Tier wahrscheinlich nicht allergisch reagiert. Aber er kann eher weniger belegen worauf ein Hund definitiv allergisch ist.
Allergietest vs. Eliminationsdiät
Bei einer Eliminationsdiät, eliminiert man die auslösenden Komponenten. Dies reicht eigentlich auch als Ausschlussdiät zu dienen und Zutaten auszuschließen.
Macht man nun zeitgleich einen Allergietest und versteift sich darauf, dann schränkt man die Auswahl der Komponenten unverhältnismäßig stark ein, da dann ausschließlich negativ getestete Proteinquellen als problemlos eingestuft und eingesetzt werden können.
Fazit:
Ein Allergietest dient nur um wahrscheinlich negative Komponenten zu bestimmen und kann keine positiven Komponenten verlässlich bestimmen. Im Rahmen einer Ausschlussdiät ist er nur bedingt hilfreich aber im Grunde nicht notwendig, da nach einer ausführlichen Anamnese nur unbekannte Komponenten genutzt werden, um Reaktionen zu vermeiden oder aber es werden gezielt bekannte Komponenten im Rahmen eines Provokationstest eingesetzt, um Reaktionen zu bestätigen.
Test Alternativen?
Leider liefern auch Speichelabstriche und Fellanalysen keine verlässlichen Ergebnisse. Selbst der Intradermale Hauttest welcher bei Umweltallergien als Goldstandard gilt, liefert im Bezug auf Futtermittelallergien leider falsch positive Ergebnisse durch methodische Einflüsse. Bereits belegt in der Studie Willemse et al. (1989)
Goldstandard bei Futtermittelallergien als auch Intoleranzen sind Ausschlussdiäten und / oder Provokationstests.
Mehr zum Unterschied zwischen Futtermittelallergie und Futtermittelintoleranz findet ihr einen Beitrag zuvor oder durch klicken auf eines der Schlagworte unter dem Beitrag.
Da erfahrt ihr ob euer Hund beispielsweise eine Glutenunverträglichkeit, also Intoleranz hat oder doch nur eine Allergie. Gluten ist im übrigen das Stichwort für meinen nächsten Beitrag. 😉
LG, eure Jenna.